Mode & Gesellschaft: Die Zukunft ist Nachhaltig

Zum Ende der Mailänder Modewochen im September dieses Jahres fanden die ersten Green Carpet Fashion Awards Italia im „Teatro alla Scala“ statt. Ausgezeichnet wurden sämtliche Modefirmen, die sich für nachhaltige Produktionen und die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks einsetzen – ein großer Schritt in die Richtung einer immer mehr sensibilisierten Gesellschaft.

Der Traum von Nachhaltigkeit

Der diesjährige Green Carpet „Community and Social Justice Award“ ging an Brunello Cucinelli, der erst kürzlich das mittelalterliche Schloss „Solomeo“ in der Provinz Perugia, umbaute, um dieses heute als neues Headquarter für sein Modeimperium zu nutzen. Mit den Worten „Der große Traum meines Lebens war schon immer, für die moralische und ökonomische Würde des Menschen zu arbeiten“, verdeutlicht Brunello Cucinelli seine Unternehmensphilosophie. Gleichzeitig kündigt er an, dass die Zukunft seiner Firma genau in diese Richtung gehen wird. Doch wie geht die heutige Gesellschaft mit nachhaltiger Mode um: Wird sie so konsumiert, dass darauf spezialisierte Firmen überhaupt überleben können?
Wie schon in meinem letzten Beitrag erwähnt, sagt man den Millenials vieles nach. Ein besonders wichtiger Punkt ist jedoch ihr sehr bewusster Lebensstil. Dieser führt laut einem kürzlich veröffentlichten Artikel des Online-Magazins Business of Fashion auch dazu, dass diese Generation und vor allem junge Firmen darauf achten, Gutes zu tun. Sie wollen so transparent wie möglich arbeiten, dass jeder Konsument die gesamte Lieferkette bis ins kleinste Detail nachverfolgen kann. Es sind die Informationen, die für die heutige Generation unabdingbar sind. Denn ihre erste Priorität ist es, ein ehrliches und bewusstes Leben zu führen.

Die entscheidende Entwicklung

Vielleicht ist es auch deswegen wichtiger denn je, sowohl junge als auch etablierte Modefirmen darin zu bestärken und auszuzeichnen, wenn sie sich ihrer Umwelt und deren Ressourcen bewusst ist. In diesem Zuge hat es sich in Deutschland der Green Showroom zur Aufgabe gemacht, aufstrebende Designer in ganz Europa zu unterstützen und ihnen eine Plattform zu bieten. Ihre edlen Designs, die auf dem Fundament der Nachhaltigkeit aufgebaut wurden, können die einzelnen Brands auf einer Veranstaltung während der Berlin Fashion Week im Kraftwerk Berlin in Kooperation mit dem Green Showroom zeigen. So sind solche Events und Awards eine wertvolle Huldigung für diejenigen Firmen, die sich unfassbar toll engagieren. Sie sind es, die versuchen die Modebranche und deren dunkle Seiten der Ausbeutung und die Folgen der Umweltverschmutzung zu einem besseren Ort zu machen.

Fairness für alle

Am Ende des Tages kommen wird trotzdem immer noch auf den gleichen Nenner: Die Gesellschaft in den westlichen, reichen Länder muss auf Dauer ein Stück vom Kuchen abgeben. Nur so können die Gebiete, die über Jahrhunderte ihrer Rohstoffe beraubt wurden und seither in ärmlichen Verhältnissen leben, unterstützt werden und in unseren Wirtschaftskreis einbezogen werden. Edun ist eines der Labels, das sich genau diesem Thema widmet. Die Modefirma wurde 2005 gegründet und sieht es seither als ihre Mission, Produktionsstädte in Afrika zu unterstützen, deren Handwerk zu schätzen und in ihre modernen Designvisionen mit einzubauen. Genau so sollte faire Mode aussehen und arbeiten. Denn letztlich macht Nachhaltigkeit doch erst dann richtig Sinn, wenn die ganze Welt daran teilhaben kann.
Edun © Instagram @edun

Text by Rossella

Translation by Vivian

Layout by Angela

Background Picture  via Flickr