Als Phoebe Philo im September 2008, als Nachfolgerin von Ivana Omazics, beim französischen Label Céline anfing, veränderte sie das 72-jährige Unternehmen von Grund auf. Es sollte für alle ein deutlicher Neuanfang werden. Das Headquarter wurde von Paris nach London verlagert, damit Philo näher bei ihrer Familie sein konnte. Das Team und die Händler wurden aussortiert, die Mode wurde teuer und vor allem bei jungen Frauen beliebter. Philos Kollektionen sind zurückhaltend, schlichte Pudertöne, Blusen aus Nappaleder und khakifarbene Mäntel. Selbst auf den berühmten Céline-Taschen ist das Logo der Marke nur durch einen kleinen goldenen Schriftzug zu erahnen.
Mode zum „überwerfen“ und dennoch sehr aussagekräftig. Die Schnitte sind maskulin und streng gehalten. So wirkt die Céline-Frau selbstbewusst und stark, da ihre Kleidung eine erwachsene und arbeitende Frau repräsentiert. Sie ist mit sich selbst im Reinen, will keine Männer mit ihrem Aussehen beeindrucken und hat kein Verlangen danach klischeehaft „sexy“ auszusehen. Man könnte die Kleidung von Céline tatsächlich als bestärkende Teile für Selbstliebe ansehen, da sie sich auf die Basics konzentrieren, auf die es in erster Linie ankommt: Selbstliebe, Selbstbewusstsein und Zufriedenheit. „Die Damenmode ist mittlerweile so riesig, das kann überfordern“, sagte Phoebe Philo in einem Interview mit der britischen Vogue. „Ich mag den Uniform-Aspekt in der Männermode.“