Carmify: Februar Playlist

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Es gibt verschiedene Gründe, Musik zu hören. Einer ist bestimmt, um für eine Weile der Realität zu entfliehen. In vergangene Zeiten oder in die, die uns noch bevorstehen. So gibt es Musik, die nicht ins Hier uns Jetzt passt, aber genau deshalb so gut ankommt. Musik, die ihrer Zeit voraus ist. Künstler wie David Bowie, Falco oder Chuck Berry, gelten bis heute als wegweisend in ihrem Genre, aber auch Genre-übergreifend. In der heutigen Playlist widmen wir uns genau diesen Songs, die uns entweder durch ihre Zeitlosigkeit oder Aktualität positiv in die Zukunft schauen lassen.

Ihrer Zeit Voraus

Als Davie Jones, Ziggy Stardust, Aladdin Sane, Thin White Duke und unter vielen weiteren Namen kennen wir David Bowie. Warum er seiner Zeit voraus war? Tatsächlich haben Bowies Songs oft perfekt in die Dekade ihrer Veröffentlichung gepasst. Trotzdem schaffte der Brite es, sich immer wieder neu zu erfinden, von anderen Künstlern inspirieren zu lassen und sich dabei trotzdem treu zu bleiben. Gleichzeitig zählte diese Eigenschaft gewissermaßen als sein Wiedererkennungswert. Ein anderes Markenzeichen entwickelte der Österreicher Falco: Seine Songs wie „Vienna Calling“ oder „Der Kommissar“ sang er im „Manhattan-Schönbrunner-Deutsch“, einer Mischung aus Wiener Dialekt, Deutsch und Englisch. Der Künstler war somit der erste, der damit weltweit Erfolge feierte.

Doch auch ganz bestimmte Songs können ihrer Zeit voraus gewesen sein. Sei es bezogen auf die Titel, „1999“ von Prince, der 1982 erschien oder „Tomorrow Never Knows“ von den Beatles, der soviel bedeuten soll wie „keiner weiß, was morgen ist“. Mit „Some Girls are Bigger Than Others“ besingen The Smiths schon 1986 ein Thema, das heute ständig in den Medien kursiert: Bodyshaming. Lead-Sänger Morrissey schrieb die Lyrics, als er feststellte, wie wenig er über die weibliche Figur wusste: „I'm realising things about women that I never realised before and 'Some Girls Are Bigger Than Others' is just taking it down to the basic absurdity of recognizing the contours to one's body. The fact that I've scuttled through 26 years of life without ever noticing that the contours of the body are different is an outrageous farce!“

Mit Skandal zum Erfolg

Ein weiteres typisches Thema aus der Popkultur ist die Sexualität. Während heutzutage nicht mehr ungewöhnlich ist, dass Songinhalte sexualisiert werden, wurde Madonnas Musikvideo zu „Like A Prayer“ sogar teilweise abgesetzt. In Deutschland durfte es nur nachts gezeigt werden. Eltern- und Kirchenverbände verlangten, dass der Song vollständig verboten wird. Durch diese Kontroverse erlangte der Song allerdings nur noch mehr Bekanntheit und Madonna zählt bis heute, auch aufgrund ihrer offenen und provokanten Art, zu den erfolgreichsten Sängerinnen der Welt.

Gesellschaftskritisch & Aktuell

Doch auch kontemporäre Musik kann wegweisend sein. Das beweisen Künstler wie der amerikanische Folk-Sänger Josh Tillman – besser bekannt als Father John Misty. 2017 veröffentlicht er die Single „Pure Comedy“ auf dem gleichnamigen Album. Das sechseinhalb-minütige Stück befasst sich mit Religion, Geschlechterrollen, Politik und weiteren aktuellen Themen in der Gesellschaft. Außerdem widmet sich der Song auch dem Thema, wie wir uns als Menschen selbst zerstören. Der Song besticht neben ironischen und zynischen Zeilen, wie „Their languages just serve to confuse them/Their confusion somehow makes them more sure“, die oft in Fragen und an ungewohnten Stellen enden, auch mit dem musikalischen Arrangement. Father John Misty ist zwar nicht der erste und nicht der letzte Künstler, der gesellschaftlich relevante Themen in seiner Musik verarbeitet, doch er schafft es trotzdem, uns mit seiner neuartigen, vorausschauenden Herangehensweise zu überraschen.

Father John Misty © Wikimedia Jessica Fiess-Hill

Chvrches © Wikimedia

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Hier spielt die Zukunftsmusik!

Handeln wir vorausschauend, werfen wir einen sorgfältigen Blick auf die Zukunft. Denn auf diese können wir uns auch 2018 freuen. So sind für dieses Jahr einige Album-Releases geplant: Die Synth-Pop-Band Chvrches aus Schottland gibt uns mit der Single „Get Out“ einen Vorgeschmack auf ihr neues Album. Auch Arctic Monkeys haben endlich wieder ein neues Album angekündigt. Nachdem das letzte Album „AM“ schon 2013 erschien, gibt es 2018 allerdings noch kein genaues Release-Datum. Der Bassist Nick O’Malley lässt uns aber auf eine neue Platte hoffen: „Wenn nicht, haben wir ein Problem“. Präziser wird es da bei The 1975. Am 1. Juni soll das Album „Music for Cars“ der Indie-Rock Band aus Manchester erscheinen. Schauen wir also in Richtung Zukunft – sei es mit Klassikern, Neuauflagen oder Songs, die wir bis heute noch gar nicht kennen.

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Text by Vivian 

Layout by Angela

Featured Image: Chvrches © Wikimedia