Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten, mit der Zukunft umzugehen. Entweder man schaut ihr positiv entgegen, ist ihr einen Schritt voraus oder erkennt sie nicht an, um stattdessen in den Erinnerungen an die Vergangenheit zu schwelgen. Keine dieser Varianten ist schlechter oder besser als die andere. Einige Designer beweisen sogar, dass alles auf einmal funktioniert. Für die SS18 Frühlingskollektion von Gucci lässt sich Alessandro Michele von Schnitten, Stoffen und Mustern der archivierten Outfits von Elton John inspirieren. Obwohl er dabei zurück schaut, sind die Looks sind richtungsweisend, was das Thema der Geschlechterrollen angeht – denn eine klare Grenze existiert bei Gucci nicht mehr. Ebenso beweist Demna Gvasalia bei Balenciaga und Vetements mit seinen dekonstruktiven Ansätzen, dass er uns schon lange einen Schritt voraus ist. Es bleibt spannend, wie er uns mit der Herbst/Winter 18/19 Kollektion von Balenciaga überrascht. Da er mit seinem eigenen Label Vetements nicht mehr am offiziellen Fashion-Week-Plan teilnimmt, ist die Präsentation dieser Kollektion noch unbekannt – ein weiterer Hinweis, dass er dem (veralteten) Doktrin der Modeindustrie nicht folgt.