Sie war ihrer Zeit voraus und doch lebte sie im Moment. Frida Kahlos Karriere verlief nicht wirklich so, wie man sich es bei einer der erfolgreichsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts vorstellen würde. Bereits als Kind erkrankte sie an Kinderlähmung. Nach einem schweren Busunfall in ihren Jugendjahren, musste die Mexikanerin Monate lang in einem Ganzkörpergips oder Stahlkorsett im Bett liegen und hatte auch danach ihr Leben lang mit Rückenschmerzen sowie Beschwerden mit dem rechten Bein zu kämpfen – welches sie sich schließlich kurz vor ihrem Tod mit 47 Jahren amputieren lassen musste. Doch anstatt vor Selbstmittleid zu zerfließen und auf die Veränderung eines glücklicheren Schicksals zu warten, begann sie, im Krankenbett zu malen. Inspiriert von der Mexikanischen Revolution (ab 1910), dem Kommunismus und feministischen Ansätzen, setzte sie fortan ihre Visionen im surrealistischen Stil in so klaren Botschaften um, wie es vor ihr keiner tat. Im Laufe ihrer Karriere entwickelte sie neben ihrem eigenen Malstil auch ihren unverkennbaren Look: Dicke Augenbrauen, lange Kleider, Blumenmotive und Blütenkränze wurden zu ihrem Markenzeichen.