Kolumne: Seid Lieb – oder auch nicht

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Respekt – ein Wort das mich persönlich schon ein Leben lang begleitet. Wollte ich als Kind unbedingt etwas haben, fragten meine Eltern mich „Wie heißt das Zauberwort Eva?“ Ohne weiteres Fragen, antwortete ich mit einem „Bitte“ oder „Danke.” Ich wusste, dass ich dann das bekomme, was ich wollte. Natürlich lernte ich, je älter ich wurde, warum ich mich für etwas bedankte oder ein höfliches Bitte zu Fragen hinzufügte. Ein einfaches „Gesundheit” und sich dafür zu bedanken, ist für mich auch eine Form von Respekt oder eher die der Höflichkeit. Denn Respekt bedeutet viel mehr als Danke und Bitte zu sagen.

Was bedeutet Respekt eigentlich?

Ab und zu schlage ich bestimmte Wörter im Slang-Wörterbuch Urban Dictionary nach, um lustige und individuelle Definitionen von Usern aus der ganzen Welt für gewisse Begriffe zu erfahren. Meist aber, um lustige Antworten zu bekommen. Als ich dieses Mal den Begriff „Respekt“ eingab, kam als erstes eine recht allgemeine und plausible Erklärung. Gemäß dieser Definition bedeutet es, die Standpunkte anderer zu schätzen und Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Es bedeutet, jemanden nicht schlecht zu behandeln, nur weil man einen schlechten Tag hat. Es bedeutet, höflich und freundlich zu sein – denn nett zu sein, ist nicht verhandelbar. Es bedeutet, die Leute nicht zu missachten, weil sie anders sind, als man selbst. Es bedeutet, nicht über Leute Klatsch oder Lügen zu verbreiten.

Klare Worte, die sich für mich als selbstverständlich lesen. Der Alltag und die Realität zeigen jedoch, dass es auch anders geht. Wenn man nämlich im Urban Dictionary zur zweiten Definition nach unten scrollt, dann beschreibt es der zweite Eintrag ebenfalls sehr gut: Respekt ist eine Qualität, die in der heutigen Gesellschaft fehlt.

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Wieso Gleichberechtigung & die Sozialen Medien zusammengehören

Denn betrachten wir das heutige Weltbild, befinden wir uns in vielen Dingen weit weg von Respekt. Oder gilt es als respektvoll, wenn einer der mächtigsten Menschen der Welt, Kinder von ihren Eltern trennt oder eine kilometerlange Mauer bauen möchte, um sein Land zu „schützen“? Respekt beginnt meiner Meinung nach da, wo man andere Menschen wertschätzt und die Menschenwürde aufrecht erhält. Zusätzlich macht es die stetig wachsende Macht der Medien noch einfacher, eigene Meinungen zu verbreiten.

Sei es ein Hasskommentar unter einem Bild auf Instagram oder einfach die klassische Klatschpresse, die dafür bekannt ist, die größten Lügen überhaupt zu verbreiten. So wird ein Selfie vom Hollywoodstar mit einem Fan schnell zur heimlichen Affäre. Ich persönlich kann dabei nur den Kopf schütteln und frage mich, ob es nicht interessantere Dinge gibt, als Lügen über andere Personen zu verbreiten.

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Alles in Allem könnte über das Wort Respekt bestimmt mehrere Bände geschrieben werden. Auch wenn man nach diesen Beispielen meinen könnte, dass der Respekt in vielen Dingen vergessen wurde, so scheint er meiner Meinung nach trotzdem Schritt für Schritt wieder in die richtige Richtung zu gehen. Sei es die Diskussion der Gleichberechtigung, ein einfaches Bitte oder Danke sowie der höfliche Umgang mit seinen Mitmenschen. Auch wenn wir noch einen weiten Weg vor uns haben, machen immer mehr Menschen ihren Mund auf und machen sich stark für ein respektvolles Miteinander. Am Besten fasst diese Entwicklung für mich der Buchtitel der deutschen Autorin Renan Demirkan zusammen: „Respekt: Heimweh nach Menschlichkeit”.

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Text by Eva

Layout by Angela